Hotel de la Gare

Hotel de la Gare

«Hotel de la Gare» Courgenay

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war sie, Gilberte, 18 Jahre alt und arbeitete dann während des Krieges im elterlichen Hôtel de la Gare in Courgenay. Das nahe der französischen Grenze gelegene Dorf wurde zum Truppenstützpunkt. Gilberte bewirtete Tausende von Soldaten und Offizieren und wurde von diesen schwärmerisch verehrt. Hanns In der Gand machte das von den Entlebucher Militärmusikern Robert Lustenberger und Oskar Portmann im Winter 1915/16 getextete und komponierte Lied «La petite Gilberte de Courgenay» bekannt. Dieses- wurde rasch populär und so wurde auch Gilberte im ganzen Land bekannt. Nach ihrer Hochzeit zog sie nach Zürich. Sie starb 1957 an einem Krebsleiden und wurde auf dem Friedhof Nordheim in Zürich begraben. Im Dienste der Geistigen Landesverteidigung zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde Gilberte als Protagonistin eines Romans von Rudolph Bolo Mäglin (1939), eines Theaterstückes und zweier Filme (August Kerns Marguerite et les soldats von 1940 bis 1941 und Franz Schnyders Gilberte de Courgenay von 1941) endgültig zur patriotischen Kultfigur.

Das Hotel geriet in Vergessenheit und ein Abbruch der Anlage drohte. Ein Projekt zur Erneuerung und Instandstellung wurde entwickelt und eine Stiftung gegründet. Dank einer grossartigen Unterstützung eines pensionierten Industriellen konnte das Projekt umgesetzt werden und erblüht heute als intakte Anlage – in Würdigung und Andenken an diese Geschichte.